News Neueste Ausgabe Befragung: Resultate Suchen Archiv Français English Русский עברית Español


Inhaltsangabe Staatenbund Serbien und Montenegro Frühling 2003 - Pessach 5763

Editorial - April 2003
    • Editorial [pdf]

Pessach 5763
    • Identität und Dasein

Politik
    • Und dann?

Interview
    • Eine riesige Herausforderung

Wissenschaftliche Forschung
    • Vorzüglichkeit und Tradition
    • Das Geheimnis des Ribosoms

Judäa - Samaria - Gaza
    • Migron [pdf]

Shalom Tsedaka
    • Nichts ist mehr wert als ein Leben! [pdf]

Analyse
    • Politische Scheidung [pdf]
    • Machtlosigkeit oder Gleichgültigkeit?

Önologie
    • Le Chayim!

Reportage
    • Willenskraft – Ausdauer – Erfolg [pdf]

Polen
    • Versuch einer Wiedergutmachung
    • Erinnerung und Hoffnung [pdf]

Staatenbund Serbien und Montenegro
    • Jerusalem und Beograd
    • Savez jevrejskih opstina jugoslavije
    • Vier Todesfälle... und eine Hochzeit!
    • Serbien: Gestern - Heute - Morgen? [pdf]
    • Quo Vadis Serbia?
    • Jevrejski Istorijski Muzej [pdf]
    • Die Schoah in Serbien
    • Josip Erlih [pdf]

Ethik und Judentum
    • Haftpflicht der Kinder

Artikel per E-mail senden...
Savez jevrejskih opstina jugoslavije

Die oben stehende Tabelle liefert anhand einiger nackter Zahlen die offizielle Statistik Ende 2002 betreffend die Mitglieder der zehn Gemeinden im heutigen Jugoslawien. Sie liegen alle in Serbien, da in Montenegro keine Gemeinschaften mehr existieren und nur noch ein oder zwei Juden dort leben. Von den neun wichtigsten Gemeinden befinden sich sieben im Norden des Landes, die beiden anderen liegen im Zentrum und im Süden. An hinterster Stelle liegt diejenige von Pristina im Kosovo, die im Exil ist und 34 Mitglieder zählt. Das Eigentum der Gemeinden in diesem Land wurde unter dem Protektorat der Uno verstaatlicht oder von den lokalen Behörden beschlagnahmt, die muslimisch sind.

Subotica, die nördlichste Gemeinde in Serbien, liegt 16 km von der ungarischen Grenze entfernt. Die meisten der hier lebenden Juden sind Aschkenasim, sie sprechen Ungarisch und gelten als liberal. Mit 200 Seelen handelt es sich um die drittgrösste Gemeinde des Landes. Subotica verfügt über eine der grössten Synagogen in Jugoslawien. Sie gehört dem Staat und zerfällt allmählich, da sie während Jahrzehnten nie genutzt wurde. Vor kurzem wurden hier einige Gottesdienste abgehalten. Die Gemeinde besitzt einen Sozialdienst, ein Talmud Torah, einen Klub für Kinder und Jugendliche sowie einige religiöse Aktivitäten.

Zrenjanin, ungefähr 100 km im Nordosten Belgrads, umfasst 126 Mitglieder, besitzt aber keine Synagoge. Die Gottesdienste finden nur an den hohen Feiertagen (nicht am Schabbat) statt, und zwar auf einem Privatgrundstück, das dank der Unterstützung des Joint Distribution Committee erworben werden konnte. Die Gemeinde verfügt über einen Sozialdienst und über mehrere kulturelle und bildende Aktivitäten.

Sombor liegt ca. 200 km nordwestlich von Belgrad und somit nahe an der Grenze zu Kroatien. Die Gemeinschaft umfasst 40 Menschen; die Synagoge wird gegenwärtig von einem staatlichen Unternehmen als Warenlager benutzt. Die Gottesdienste, die an den hohen Feiertagen abgehalten werden (nicht an Schabbat), finden in einem Gemeinschaftszentrum mit zwei Räumen statt. Die Gemeinde verfügt über einen Sozialdienst und über mehrere kulturelle und bildende Aktivitäten.

Kikinda, 150 km im Nordosten Belgrads gelegen, zählt 34 Mitglieder. Das gesamte Grundstückeigentum der Gemeinde wurde verstaatlicht. Von Zeit zu Zeit finden Gottesdienste in einem gemieteten Raum statt, und die Gemeinde verfügt über einen Sozialdienst, der sich um die Betagten kümmert. In jüngster Vergangenheit hat die Gemeinde eine gewisse Belebung erfahren.

Novi Sad befindet sich 80 km nördlich von Belgrad und ist mit ihren 571 Mitgliedern die zweitgrösste Gemeinde des Landes. Ihre Synagoge, die zweitgrösste Jugoslawiens, wird von den Behörden als Konzertsaal genutzt. Die Gemeinschaft verfügt in einem verstaatlichten Gebäude über eigene Räumlichkeiten. Die meisten Immobilien der Gemeinde wurden verstaatlicht, zerstört oder verkauft. Die Gemeinde ist sehr aktiv, insbesondere im kulturellen Bereich (Chor, Volkstänze, Hebräischkurse, Bibliothek usw.) und in der Sozialhilfe (Volksküche usw.). Es finden an allen wichtigen Feiertagen und ab und zu an Schabbat Gottesdienste statt.

Pancevo, 20 km östlich von Belgrad, zählt 186 Mitglieder und besitzt keine Synagoge. Die wichtigsten Aktivitäten betreffen folgende Bereiche: Sozialhilfe, Kultur, Jugendklub und Hebräischkurse.

Zemun ist ein Vorort in der Nähe von Belgrad. Zur Gemeinde gehören 136 Menschen, die Synagoge wurde während der 50er Jahre an den Staat verkauft. Heute dient sie als Café und gehört einem Nichtjuden. Die Aktivitäten der Gemeinde finden in einem Raum statt, in dem sich auch andere gelegentliche Feiern, die Gottesdienste sowie die sozialen und kulturellen Veranstaltungen abspielen.

Nis liegt im Süden Serbiens und umfasst 45 Mitglieder. Alle Immobilien der Gemeinde wurden verstaatlicht, die Synagoge dient als Lager für einen grossen staatlichen Verlag. Ab und zu werden Gottesdienste abgehalten, die Gemeinschaft besitzt einen Sozialdienst und organisiert verschiedene kulturelle und bildende Veranstaltungen.

Belgrad ist die grösste Gemeinde, sie zählt 1886 registrierte Mitglieder. Ihr gehören einige Räumlichkeiten, die übrigen Grundstücke der Gemeinde wurden verstaatlicht. Es findet ein aktives jüdisches Leben statt, an jedem Schabbat und an den Feiertagen gibt es einen Gottesdienst. Ausserdem bietet die Gemeinde eine breit gefächerte Auswahl an sozialen und kulturellen Veranstaltungen an (Chor, Damenklub, Hebräischkurse usw.). Die jüdische Erziehung erfolgt im Rahmen von Jugendklubs.


Contacts
Redaction: edition@shalom-magazine.com   |  Advertising: advert@shalom-magazine.com
Webmaster: webmaster@shalom-magazine.com

© S.A. 2004