Editorial - Frühling 2001
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Pessach 5761
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Politik
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Shalom Tsedaka
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Wissenschaft und Forschung
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Kunst und Kultur
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Ethik und Judentum
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Von Roland S. Süssmann - Chefredakteur
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Liebe Leserinnen und Leser,
«Post Tenebras Lux», so lautet die Devise des Kantons Genf. Seit dem 7. Februar dieses Jahres trifft diese Maxime besonders gut auf die politische Situation in Israel zu, denn endlich gibt es wieder Hoffnung! An diesem Tag haben die Israelis und das jüdische Volk mit Ariel Sharon einen hervorragenden Leader an ihre Spitze gewählt. Nach einer düsteren Phase unter der Regierung Barak und Jahren der politischen Blindheit, der Naivität, ja gar der Euphorie in Folge der trügerischen Verträge von Oslo ist Israel endlich wieder zur Besinnung gekommen.
Es war natürlich eine schmerzliche Erfahrung, insbesondere für diejenigen, die durch den Terroranschlag eines «von Oslo enttäuschten» Arabers einen Angehörigen verloren haben oder für den Rest ihres Lebens zum Krüppel wurden. Heute ist es unumgänglich, das Versagen Baraks zu analysieren. Als B. Netanyahu die Wahlen verlor, herrschte Ruhe im Land, die Wirtschaft boomte und der Tourismus florierte. Innerhalb von weniger als zwei Jahren hat Ehud Barak dies alles zunichte gemacht. Er hat sich fluchtartig aus dem Südlibanon zurückgezogen, schuf in den Gebieten eine kriegsähnliche Situation und führte das Land in eine wirtschaftliche Flaute, die den Tourismus verkümmern liess. Er bot einseitige Konzessionen bar jeder Vernunft an: Aufgabe von Jerusalem, Niederlassung von Tausenden von Arabern in Israel und Evakuierung eines Grossteils der jüdischen Gebiete von Judäa-Samaria und deren israelischen Einwohner. Sein gravierendster Fehler war aber der klammheimliche Abzug der Armee aus dem Südlibanon, was von der arabischen Welt als Zeichen der Schwäche und als Sieg des kleinen Hisbollah über die mächtige Armee Israels gedeutet wurde. Von da bis zum Versuch, Judäa-Samaria und Gaza zu «libanisieren», um eine Flucht der Tsahal zu provozieren, war es nur noch ein kleiner Schritt, den Arafat seelenruhig und ungestört ausführte. Barak verschloss ganz bewusst die Augen vor den Gräueltaten, die Arafat veranlasste, und setzte die Verhandlungen fort, als ob nichts geschehen wäre, als ob es sich bei letzterem um einen wirklichen «Partner» handelte. Gleichzeitig fuhr «sein Verbündeter» jedoch Tag für Tag damit fort, Dutzende von israelischen Kindern zu Waisen, jüdische Jugendliche zu Invaliden und junge Jüdinnen zu Witwen zu machen. Barak hat die Lynchaktion an zwei jüdischen Soldaten, die von den Häschern Arafats entsetzlich zugerichtet und dann ermordet wurden, bewusst heruntergespielt und setzte seine Kapitulation vor dem PLO-Anführer fort, indem er ihm das grösste Heiligtum des jüdischen Volkes anbot. Auf diese Weise fielen das Grab Josephs und seine Yeschiwah den Arabern zu, die an dieser Stelle ungehindert eine Moschee errichten konnten!
Während dieser Zeit erfüllten – auch heute noch - unsere Brüder in Judäa-Samaria und Gaza trotz aller Schwierigkeiten weiterhin ihre Mission vor Ort, an vorderster Front des jüdischen Volkes. Ungeachtet der Verachtung, die ihnen Barak zollte, sorgen diese Frauen und Männer täglich, Nacht für Nacht, im Kugelregen, unter dem Geschützfeuer und ungeachtet der verminten Strassen für eine jüdische Präsenz an den strategischen und lebenswichtigen Punkten im Herzen des Landes.
Das israelische Volk hat Barak und seinen Plan der Verweltlichung des jüdischen Staates massiv abgelehnt, doch seine Fehler sollten nicht in Vergessenheit geraten, denn die Entscheidungen einer verantwortungslosen Regierung müssen als Lehre für die Zukunft dienen.
Diese stimmt wieder zuversichtlicher, trotz der schweren Last der politischen Hinterlassenschaft. Die Einsetzung, im Namen des israelischen Volkes, einer nationalen Koalitionsregierung unter der starken Leitung von Ariel Sharon macht der ganzen Welt und insbesondere den arabischen Ländern ganz eindeutig klar, dass sich die Juden in ihrem Entschluss einig sind: sie wollen als unabhängige Bürger überall im Land ihrer Vorfahren leben, unter ihrer Hoheit die wiedervereinigte Hauptstadt Jerusalem entwickeln und ihre Rechte für immer geltend machen. Kurz, die Spielregeln wurden neu festgelegt! Keine Verhandlungen, solange dem jüdischen Staat vom kleinen Diktator, dem Gouverneur von Gaza, eine Form des Zermürbungskriegs aufgezwungen wird! Der Terror wird Israel nicht an seiner fulguranten Entwicklung hindern!
Die Zahl der getöteten Araber besitzt für Arafat keinerlei Bedeutung. Analog zu Hitler, der sagte: «Egal, ob wir Recht haben oder nicht, wir müssen gewinnen. Es ist der einzige Weg. Er ist moralisch richtig und notwendig. Und wer wird uns, wenn wir erst gewonnen haben, darum bitten Rechenschaft über unser Vorgehen abzulegen?», will Arafat seine Ziele – die Zerstörung des jüdischen Staates und an seiner Stelle die Schaffung eines arabischen Staates – mit allen Mitteln erreichen: entweder durch Frieden - seine andere Form der Kriegsführung - oder durch Blutvergiessen. Ariel Sharon ist nicht bereit, seine Spielregeln zu akzeptieren. Einem falschen Vorurteil zum Trotz steht Israel, die einzige Demokratie im Mittleren Osten und Bastion der westlichen Welt in der Region, den Leiden der arabischen Bevölkerung in den Gebieten nicht gleichgültig gegenüber und möchte friedlich mit ihr zusammen leben, um dadurch eine für alle wünschenswerte wirtschaftliche Entwicklung zu unterstützen. Dies kann aber nicht unter der Bedrohung, in einer Atmosphäre der Gewalt oder auf Kosten des Wohlergehens der Israelis geschehen. Zur Wiederherstellung der Ruhe führt der grossartige Stratege Ariel Sharon gegenwärtig eine neue militärische Taktik ein, die sich sehr rasch auszahlen wird. Die Zeit des «politisch korrekten» Geschwätzes, bei dem Begriffe wie «Friedensprozess und palästinensischer Staat» gang und gäbe waren, ist endgültig vorbei.
Parallel zu den Bemühungen in Bezug auf die innere Sicherheit und die stabile Lage in der Region befasst sich die Regierung Sharon auch mit einer grundlegenden Herausforderung: sie muss nämlich entscheiden, wie das Israel von morgen aussehen und wie die für die Zukunft des Landes richtungsweisende Formel verwirklicht werden soll: einen Staat zu schaffen, der zugleich zutiefst jüdisch und modern, aber auch eine pluralistische Demokratie ist.
Heute besitzt das jüdische Volk nach Jahren der Illusion erneut die Chance, seine Zukunft auf einem gesunden Fundament zu errichten. Im Verlauf der vergangenen zehn Jahre wurde mir sieben Mal das Privileg zuteil, Ariel Sharon unter vier Augen zu interviewen. Jedes Mal war ich beeindruckt von seiner menschlichen Grösse und seiner Bescheidenheit. Bei jeder Begegnung sagte er mir: «Ich bin in erster Linie Jude, und als solcher habe ich Pflichten, die ich erfüllen will». Für «Arik», wie ihn seine Freunde nennen, stellt das Amt des Ministerpräsidenten nicht nur ein Mittel zum Zweck dar, um einen Nobelpreis einzuheimsen, sondern eine andere Möglichkeit «seine Pflicht zu tun» - seinem Volk und seinem Land zu dienen. Ihm zur Seite steht die jüdische Wählerschaft Israels und ein Amerika, das ihn wie einen Helden im Pentagon, im Kongresshaus und im Weissen Haus empfangen hat.
Hoffen wir, dass die Juden der Diaspora, welche die Israelis in Judäa-Samaria und Gaza ihrem Schicksal überliessen und dadurch ihre Pflichten sträflich vernachlässigten, diese neue Chance beim Schopf zu packen wissen und den israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon vorbehaltlos unterstützen werden!
Mit einem besonderen Gedanken für die entführten israelischen Soldaten, die sich immer noch als Geiseln in den Händen der Araber befinden, wünscht Ihnen das gesamte Team von SHALOM ein wunderschönes Pessach-Fest.
Roland S. Süssmann
Chefredakteur
Sofia – Bulgarien.
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