Das jüdische Jahr 5766 endet mit einem Misston. Einmal mehr hat die arabische Welt Israel angegriffen, zahlreiche junge Juden verloren ihr Leben oder wurden bei ihrem Einsatz für die Landesverteidigung schwer verletzt. Jeder von uns stellt sich nun die Frage, mit welcher Einstellung wir das neue Jahr beginnen sollen. Um dabei mehr Optimismus an den Tag zu legen, haben wir Raw ISRAEL MEIR LAU, den früheren Oberrabbiner von Israel und gegenwärtigen Oberrabbiner von Tel Aviv, gebeten, uns bei diesen Überlegungen zu leiten und zu führen.
Für viele von uns endet dieses Jahr mit einem Schock. Als Juden der Diaspora wissen wir alle, dass Israel unser einziger rettender Hafen ist, insbesondere angesichts des stetig wachsenden Antisemitismus und der damit verbundenen Gefahren. Es sieht aber so aus, als ob es der israelischen Armee im Verlauf des jüngsten Krieges nicht gelungen wäre, einen überwältigenden Sieg zu erringen. Müssen wir jetzt mit dieser Tatsache vor Augen davon ausgehen, dass unsere «Lebensversicherung» ins Wanken gerät oder gar gefährdet ist?
Als der Konflikt nach der Entführung unserer beiden Soldaten Eldat Regev und Ehud Goldwasser ausbrach, gingen wir zunächst davon aus, es würde sich um eine Art Sechstagekrieg handeln; damals hatte unsere Luftwaffe sämtliche Kampfflugzeuge unserer Nachbarn vernichtet. Dann entdeckten wir, dass dieser Krieg eher demjenigen von Jom Kippur glich, auf den wir nicht wirklich vorbereitet gewesen waren. Die Untersuchungskommissionen, welche aufdecken werden, was vor und während dieses Konflikts wirklich passiert ist, werden Antworten auf all diese Fragen finden. Es besteht keinerlei Zweifel daran, dass wir dabei einen moralischen Rückschlag erlitten haben und dass 160 Tote innerhalb eines Monats, darunter 39 Zivilpersonen, einen sehr hohen Preis darstellen. Für uns verkörpert jeder Soldat, jeder Zivilist, der auf diese Weise umkommt, eine Tragödie von universellem Ausmass. Objektiv gesehen und beim Vergleich der israelischen Streitkräfte mit denjenigen der Grossmächte stellen wir fest und begreifen wir, dass es der Wille des Herrn ist, dass wir uns hier im Land unserer ehemaligen und neuen Heimat niedergelassen haben, dass wir hier als starkes, mächtiges und vor allem fest verwurzeltes Volk leben und überleben. Nehmen wir das Beispiel der UdSSR beim Krieg in Afghanistan oder dasjenige Russlands in seinem Konflikt gegen Tschetschenien: es leuchtet kein Licht am Ende des finsteren Tunnels, in dem sich diese Länder befinden. Und wie viele Jahre musste auch die USA, die wichtigste Grossmacht der Welt, unser bester Freund und Verbündeter, in Korea, Vietnam, Kambodscha, Laos kämpfen? Heute ist kein Ende ihres Kriegs in Irak abzusehen. Das britische Empire war gezwungen, einen schrecklichen Krieg gegen die Falklandinseln zu führen. Kein einziges dieser Länder hat einen Krieg innerhalb von sechs Tagen gewonnen. Warum erwarten wir dies also von Israel angesichts eines Feindes, der im Südlibanon einen 1,5 km langen Tunnel gebaut hat, das ein arabisches Dorf mit dem ersten Stationierungsposten der israelischen Armee an der internationalen Grenze verbindet? Vergessen wir nicht, dass Ariel Sharon, wohl wissend um die Ereignisse, es immer abgelehnt hat, dass Israel mit militärischer Gewalt gegen die Schiiten und die Hisbollah vorgeht. Erst als diese Terroristenorganisation zwei unserer Soldaten entführte und gleichzeitig acht weitere tötete, mussten wir gegen den armen Libanon vorgehen, der plötzlich mitten in einem ungewollten, von der Hisbollah erzwungenen Krieg stand. Wenn wir die Situation Israels mit derjenigen der Grossmächte des 20. Jahrhunderts vergleichen, ist unsere Position eigentlich ausgezeichnet.
Als Grossbritannien gegen die Falklands kämpfte, war London allerdings nicht direkt bedroht und das Überleben des Landes stand nie zur Diskussion. Dies gilt auch für die Kriege, an denen die USA und Russland beteiligt waren. Ich möchte daher wissen, ob unsere «Lebensversicherung» nun ernsthaft gefährdet ist?
Ich spreche vom Ausgang des Kriegs, denn man darf nicht ausser Acht lassen, dass dieser Konflikt nicht gegen Libanon oder die Hisbollah gerichtet war, sondern direkt gegen Iran. Wenn ich nun die Dauer, die Anstrengungen, die Energie und die finanziellen Mittel betrachte, welche die USA und Grossbritannien aufwenden müssen, um in Irak eine vordergründige Stabilität zu wahren, befindet sich Israel meiner Ansicht nach am Ende dieses schwierigen Kriegs in einer ausgezeichneten Lage, sogar auf militärischer Ebene. Wir haben ein weiteres, sehr ermutigendes Element registriert: Ägypten, unser grösster und ehemaliger Feind, sowie Jordanien, mit dem die längste gemeinsame Grenze aufweisen, haben überhaupt nicht mit den arabischen Terroristen kooperiert und auch der Form halber nicht die geringste Erklärung zugunsten der Hisbollah abgegeben. Sogar Syrien hat davon abgesehen, sich dem Kampf an der Seite der Hisbollah direkt anzuschliessen. Dies beweist, dass alle Staaten die Macht Israels respektieren, leider viel stärker als wir es selbst tun. In meinen Augen besteht kein Zweifel daran, dass Israel weiterhin der rettende Hafen der Juden aus aller Welt ist und bleibt und keineswegs erschüttert wurde. Neben allen Tatsachen, die sich aus unserer militärischen Macht und unserer Entschlossenheit ergeben, vergessen wir einen Aspekt allzu oft: wir haben keine Wahl. Daran erinnern uns übrigens schon die ersten Buchstaben unseres Alphabets, Alef und Beth. Alef ist der Anfangsbuchstabe des Wortes E’in und mit Beth beginnt das Wort Brerah. Es handelt sich demnach um die ersten Buchstaben des Begriffs E’in Brerah - keine Wahl. Beim Rückblick auf unsere Geschichte der letzten 1’800 Jahre erkennen wir, dass es nirgendwo auf der Welt eine eigentliche jüdische Macht gab und dass keine militärische Erfolge zu verzeichnen waren. Dies wurde erst in Israel möglich, und zwar dank der eisernen Faust unserer Armee. Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten 3,5 Millionen Juden in Polen, und doch gab es in dieser Gesellschaft nie eine militärische Tradition. Natürlich haben sich Juden in allen Armeen der Welt als Helden hervorgetan, doch es gab noch nie eine jüdische Armee. Wir galten als Fachleute auf allen Gebieten, nur nicht in der Kampfkunst. Und doch ist es uns hier in Israel auch ohne militärische Tradition innerhalb einer einzigen Generation gelungen, eine starke Streitmacht zu schaffen, die für unsere Heimat kämpft. Das haben wir im letzten Krieg deutlich gesehen. Der Kampf gegen die Hisbollah ist ein Kampf um das Überleben von Kiriath Schmonah, Safed und Haifa. Denken wir daran, wie der Kippurkrieg endete; in unserer jungen Geschichte stellt er den härtesten Schlag dar, den wir einstecken mussten. Nach 18 Tagen des Kampfes standen unsere Streitkräfte trotz des gleichzeitigen Angriffs durch zwei mächtige Armeen unerschütterlich 34 km vor Damaskus und 101 km vor Kairo. Am 6. Oktober 1973 befanden wir uns noch in einer Position der Verteidigung, und am 24. Oktober, am Tag des zweiten, von Henry Kissinger ausgehandelten Waffenstillstands, schlug unsere Offensive zu unseren Gunsten um. Uns konnte nur eines aufhalten, nämlich unser guter Wille, die 2. und 3. Armee Ägyptens und die Syriens zu retten. Aufgrund dieses Siegs trat fünf Jahre später Anuar El Sadat in Jerusalem vor die Knesset - zum allerersten Mal anerkannte ein arabischer Staat offiziell die Existenzberechtigung eines jüdischen Staates im Nahen Osten.
Es herrscht der Eindruck vor, dass die Unterstützung Israels durch die jüdische Bevölkerung während dieses jüngsten Kriegs im Allgemeinen eher zurückhaltend oder gar inexistent war, wie beispielsweise in der Schweiz, wo von Seiten der Gemeinden, der Rabbiner und der jüdischen Institutionen keine einzige öffentliche Solidaritätsveranstaltung abgehalten wurde. Wie erklären Sie sich dies?
Zu Beginn wurde dieser Krieg gar nicht ernst genommen. Wegen der recht geringen Opferzahlen dachten alle, es handle sich um eine zeitlich beschränkte militärische Aktion, aber nicht um einen Krieg und ganz bestimmt nicht um einen Krieg um unsere Existenz oder um eine tief greifende Krise. Es herrschte der Eindruck vor, die Luftwaffe würde die Hisbollah im Handumdrehen besiegen und ein Kommando Nassralah verhaften, der dann vor ein israelisches Gericht käme. Darüber hinaus zeigten die grossen amerikanischen und britischen Fernsehstationen fast ausschliesslich Bilder aus dem «zerstörten» Beirut, was nicht den Tatsachen entsprach, da die Verwüstungen im Norden Israels als nebensächliche Informationen behandelt wurden. Alle waren zu Unrecht der Meinung, dass «die Israelis ihr Metier verstehen und unsere Unterstützung nicht brauchen». In diesem Zusammenhang möchte ich noch einmal kurz auf den Jomkippurkrieg zurückkommen. Damals hatten alle die Tragweite der Situation sehr rasch begriffen, denn die israelische Armee stand sowohl auf dem Golan als auch am Suezkanal mächtigen und entschlossenen Feinden gegenüber. Während den Chol-Hamoed-Tagen an Sukkoth hatten mit schwarzen oder weissen Socken bekleidete Chassidim in New York damit begonnen, in ihren Quartieren Geld zu sammeln, indem sie in Brooklyn von Haus zu Haus gingen. Juden, welche die Existenz des jüdischen Staates in Eretz Israel nie anerkannt hatten, sammelten Geld für die Armee, für Tsahal, um Decken, Schuhe oder Waffen zu kaufen. Sie reisten von Stadt zu Stadt, nach Williamsburg, Flatbush und Borrowpark, und dann telefonierten sie nach Israel und fragten: «Wohin sollen wir das gesammelte Geld schicken?». Sie arbeiteten weder mit den grossen jüdischen Organisationen zusammen noch mit dem Konsulat Israels in New York. Doch eines wussten sie mit Bestimmtheit: «Eretz Israel ist in Gefahr, wir müssen helfen». Zum Glück war die Reaktion von damals, die nicht nur in New York zu beobachten war, sondern in der ganzen Welt, für den soeben beendeten Krieg nicht nötig. Es ist allerdings eine Tatsache, dass die Beziehungen zwischen der Diaspora und Israel schon immer Aufs und Abs durchgemacht haben, wie die Beziehung zwischen zwei Brüdern.
Ja, wie sehen Sie denn die Beziehungen zwischen dem Weltjudentum und Israel?
Ich möchte nicht im Detail darauf zurückkommen, doch es gab auf beiden Seiten ab und zu etwas unglückliche Erklärungen. Ich glaube zutiefst an die Lehre unseres grossen Meisters Hillel, der in der Sprüche der Väter (II-5) Folgendes sagt: «Urteile nicht über deinen Nächsten, bevor du nicht in seiner Lage bist». Dies trifft auf das Verhalten der europäischen Juden während der Schoah zu. Diejenigen, die sie nicht miterlebt haben, werden die Psychologie der Juden im Dritten Reich nie verstehen können, das sein Gift schon ab 1923 zu verbreiten begann, d.h. lange vor dem 1. September 1939. Auch wenn die Situation von heute nicht vergleichbar ist, handelt es sich in meinen Augen doch um eine Ungerechtigkeit, wenn es sich ein Jude der Diaspora erlaubt, über die israelische Regierung zu urteilen, ohne die Lage, in der wir uns hier befinden, am eigenen Leib erfahren zu haben, ohne je hier gewesen zu sein.
Sie haben gesagt, die Welt habe den jüngsten Krieg durch die Bilder der Bomben auf Beirut wahrgenommen. Gleichzeitig war besonders in Europa eine Zunahme des Antisemitismus zu beobachten, auch wenn er natürlich als Israelfeindlichkeit getarnt war. Glauben Sie, dass diese beiden Elemente wirklich miteinander verknüpft sind?
Zweifellos können gewisse antisemitische Erscheinungen vom Nahost-Konflikt beeinflusst sein. Doch der Antisemitismus ist eine Art Geisteskrankheit, die keiner Logik gehorcht, sondern ständig nach Vorwänden und Ausflüchten sucht, um sich zu rechtfertigen. Hört man heute bestimmte antisemitische Ausdrücke oder sieht man, wie in Australien oder Neuseeland jüdische Friedhöfe geschändet werden, haben diese Handlungen meiner Ansicht nach überhaupt nichts mit dem arabisch-israelischen Konflikt zu tun und werden auch nicht von ihm beeinflusst. Sie entspringen ganz einfach dem tiefsten Inneren eines überzeugten Antisemiten. In dem Zusammenhang möchte ich an dieser Stelle von einer traurigen Erfahrung berichten, die ich zu Beginn der 80er Jahre in Melbourne in Australien machte, als ich noch Oberrabbiner von Netanya war. An einem Freitagabend gegen Mitternacht begleitete mich nach einem Schabbat-Essen ein befreundeter Anwalt zu meinem Hotel zurück. Da er Chassid ist, trug er, wie ich, einen schwarzen Mantel und einen schwarzen Hut. Als wir mitten im Zentrum an einem Fussgängerübergang auf grünes Licht warteten, hielt vor uns ein Auto, in dem zwei sehr gut gekleidete Herren sassen. Sie kurbelten das Fenster herunter und schrieen uns zu: «Ihr Juden, habt ihr die Gasrechnung für die Kammern Auschwitz schon bezahlt?». Ich fragte meinen Freund, ob ich mich verhört hätte. Er verneinte verlegen und bestätigte mir, dass solche Vorfälle zwar oft weniger gravierend ausfielen, aber doch recht häufig vorkämen. Das war vor 24 Jahren. Ich erkundigte mich in der Folge, ob die Juden in der australischen Politik besonders wohlhabend oder einflussreich seien. Dies traf aber nicht zu. Unter den 100 reichsten Personen des Landes befand sich der einzige Jude erst auf Platz 87 und der Regierung gehörte auch kein Jude an. Ausserdem sind die australischen Juden auf sprachlicher und kultureller Ebene speziell gut integriert. Und darüber hinaus gibt es nicht viele von ihnen, nur rund 100’000. Man kann sich also fragen, welchen Konflikt wir mit Australien austrugen, weshalb uns diese Menschen hassten. Es steckt keinerlei Logik dahinter und bestimmt auch keinen konkreten Grund.
Während des letzten Krieges kam es – wie in jedem Krieg Israels – vor, dass Tsahal-Soldaten starben, um arabische Zivilpersonen zu schützen. Glauben Sie, dass dies aus judaistischer Sicht wirklich gerechtfertigt ist?
Dies hängt von der Situation vor Ort zu einem bestimmten Zeitpunkt ab. Der Grundsatz von der Heiligkeit eines jeden Menschenlebens bildet eines der Fundamente des Judentums. Als Jakob nach 20 Jahren aus dem Exil in Charan nach Hause zurückkehrte, erfuhr er, dass sein Bruder mit 400 bewaffneten Männern auf ihn wartete, während er selbst nur 11 Söhne und eine Tochter hatte. Dieser Moment wird im Text so beschrieben: «Jakob empfand Angst und Trauer». Angst, von seinem Bruder umgebracht zu werden, oder Trauer, Esau vielleicht töten zu müssen. So war unser Vater, so lautet seine Lehre. Bei uns ist das Leben von Unschuldigen und Zivilisten sehr wichtig, doch wie bereits oben erwähnt, muss jeder Befehlshaber oder sein Vorgesetzter je nach Zeit und Ort entscheiden, welches das richtige Vorgehen ist. Wir dürfen aber diesen Satz unserer Weisen nie vergessen, der besagt, dass derjenige, der vorgibt ein Lamm zu sein, letztendlich immer von den Wölfen gefressen wird. Dazu möchte ich hier daran erinnern, dass unsere Infanteriekräfte nach dem Anschlag auf das Parkhotel in Netanya, bei dem am Sederabend 2001 wo 29 Menschen ermordet wurden, in Jenin eindrangen, um die Terroristen zu bekämpfen und zu verfolgen und dazu von Haus zu Haus gingen. Wir haben die Stadt nicht bombardiert, was bestimmt einfacher gewesen wäre, und zwar nur mit dem Gedanken, die Zivilbevölkerung zu verschonen. Bei dieser Operation erlitt Tsahal Verluste, Tote und Verletzte. Es gibt daher keine allgemein gültige Antwort auf Ihre Frage, weil sie wie bei einem Gerichtsurteil von Fall zu Fall anders entschieden wird. Wir bemühen uns, die Zivilisten zu verschonen, doch die Terroristen setzen alles daran, zivile Haushalte als Versteck oder Angriffsstützpunkt zu verwenden. Sie flüchten in Privathäuser und benützen Frauen und Kinder als Schutzschilder.
Welche Botschaft der Hoffnung möchten Sie uns zum Schluss für den Anbruch des neuen Jahres mitgeben?
Ich glaube, wir können nur erfolgreich sein, wenn wir uns ein Gebet zu Herzen nehmen, das wir jeden Morgen vor dem Gottesdienst sagen und das somit das ganze Jahr hindurch gültig ist. Es ist ein Text von Rabbi Noam Elimelech von Lisensk: «Mach, dass wir die Stärken und das Potenzial unseres Nächsten sehen können und nicht seine Fehler». Dies gilt für die Israelis untereinander und für die Juden in aller Welt, in ihren Beziehungen untereinander und zu Israel… eigentlich für alle Menschen. Wir sollten optimistisch sein und unserem Nächsten immer wieder eine neue Chance geben. Dies ist der einzige Weg, die Hoffnung zu bewahren, eines Tages das Licht am anderen Ende des Tunnels zu sehen. In letzter Zeit standen wir in der Finsternis dieses Tunnels. Nicht zum ersten Mal, weder in unserer langen Geschichte noch in jüngerer Zeit. Als Individuen denke ich, dass wir dem Glück und der Gelassenheit ein Stück näher kommen können, indem wir etwas mehr Brüderlichkeit und Freundschaft untereinander an den Tag legen. In Bezug auf das jüdische Volk sollten wir ständig und überall daran erinnern, dass unsere Präsenz hier im Lande Israel in unserer alten und neuen Heimat nicht nur vorübergehend ist, sondern ewig währen wird. Jeder Jude, auch wenn er zurzeit in der Diaspora lebt, ist dafür verantwortlich, lautstark zu verkünden, dass Israel unser Heim darstellt und wir auf der Welt keine andere Heimat besitzen. Wir müssen betonen, dass unsere Hoffnung und unsere Zukunft in Eretz Israel liegen. Dies wird uns meiner Meinung nach die Kraft geben standzuhalten und diejenigen Nachbarn zu besiegen, die noch unsere Feinde sind. Ein neues Jahr ist immer voller Hoffnungen, doch es liegt an uns, diese in Realitäten zu verwandeln. Dazu müssen wir unsere Meinungsverschiedenheiten überwinden und gemeinsam für das Wohlergehen unserer Familien, unserer Heime und unserer Nation kämpfen. Mit dieser Einstellung müssen wir das neue Jahr in Angriff nehmen und unsere Gebete darauf ausrichten.
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