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Inhaltsangabe Reportage Herbst 2007 - Tischri 5768

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Rosch Haschanah 5768
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Gusch Katif – Zwei Jahre danach

Foto: Bethsabée Süssmann

Von Roland S. Süssmann
Anfang Juli 2007 erhielten die Einwohner von Nitzanim, dem grössten provisorischen Dorf, in dem die vertriebenen früheren Einwohner von Gusch Katif leben, ein Rundschreiben der Armee mit folgender Adresszeile: „Flüchtlingslager von Nitzanim“. Diese Formulierung erfasst in drei Wörtern das gesamte Ausmass der Tragödie, welche die aus den jüdischen Gebieten von Gaza evakuierten Familien durchmachen. Zwei Jahre nach der Ausweisung der Juden aus Gusch Katif drängt sich eine kritische Auseinandersetzung mit der Situation auf. Auf politischer Ebene ist die erwartete Katastrophe sehr rasch Wirklichkeit geworden.
Von genau dem Ort aus, wo noch vor zwei Jahren die Treibhäuser der jüdischen Landwirte, die Synagogen und Kindergärten von einem glücklichen Alltag zeugten, werden heute Kassam-Raketen auf Israel abgeschossen, insbesondere auf Sderot, Aschkelon, die Kibbutzim und Moschawim im Süden des Landes. In Gaza selbst hat die Al Kaida die Macht übernommen und wird dabei von Iran und Syrien finanziert und mit Waffen versorgt. Dies alles überrascht nicht sonderlich. Die so genannte «Philadelphia»-Strasse wurde in ein Labyrinth verwandelt, dank dem Gaza durch alle möglichen illegalen Geschäfte (Geld, Waffen, Drogen, Prostitution etc.) zu einer bedeutenden Terroristenhochburg geworden ist. Auch in menschlicher Hinsicht hat die völlig neue Situation dramatische Folgen, die Konsequenzen sind für alle evakuierten Familien schwer zu ertragen, vor allem weil die Regierung überhaupt nicht darauf vorbereitet war, die Wieder­eingliederung der entwurzelten Männer, Frauen und Kinder innerhalb von Israel zu bewältigen.
Man muss sich das Ausmass der sich seit zwei Jahren abspielenden Tragödie wirklich vor Augen führen. Einige nackte, eindeutige Zahlen veranschaulichen die Fakten. Von 1’667 ausgewiesenen Familien leben 1’405, d.h. 85%, in einem Provisorium. Die evakuierten Gemeinden sind vorübergehend auf 20 verschiedene Standorte verteilt worden. Die Arbeitslosenquote beträgt fast 40%, was für die Gemeinschaft, die Familien und die Einzelnen schwerwiegende Folgen hat.
In Nitzanim haben wir mit Rabbiner YIGAL KAMINETZKY gesprochen, einer der Führungspersönlichkeiten dieser Gemeinschaft, die als grösste Gruppe von Ausgewiesenen gilt: Hier leben insgesamt 460 Familien aus Gadid, Gan Or, B’dolach, Netzer Hazani, Rafiach Yam usw., in einem provisorischen Heim.

Wir Juden wollen als erstes immer die gute Nachricht hören. Können Sie uns zwei Jahre nach der Zwangsräumung sagen, ob diese trotz allem den einen oder anderen positiven Aspekt in sich birgt?

Natürlich ist es immer besser, das Glas „halb voll“ zu sehen. Leider beschränkt sich in unserem Fall diese Sichtweise auf einen Bruchteil des Problems, verdient es aber dennoch, erwähnt und betont, öffentlich gemacht und verbreitet zu werden. Das Hauptziel bei der Planung und Durchführung der Evakuation bestand darin, den gesamten Besiedlungsprozess in Judäa, Samaria und Gaza mit der Zeit zu unterbinden und aufzulösen. In den Köpfen der Verantwortlichen stellte Gusch Katif eigentlich nur eine erste Etappe dar. Doch diese Strategie hat vollkommen versagt, unsere Bewegung ist stärker, entschlossener und dynamischer denn je. Ich erinnere mich, dass damals ein zur Beruhigung der Gemüter häufig beschworenes irreführendes Mantra lautete: „Es gibt für alle eine Lösung“. Genau diese falschen Versprechungen hatten aber zum Ziel, uns als Bestandteil der israelischen Gesellschaft zu eliminieren. Zur Veranschaulichung meiner Worte möchte ich das Beispiel eines Freundes anführen, der im Zentrum für Wiedereingliederung anrief, nachdem er von seiner Ausweisung erfahren hatte, und dort mitteilte, er habe ein Haus, eine Stelle und sieben Kinder und würde gern erfahren, welche Lösung man ihm anzubieten habe. Die Dienst habende Angestellte schaute im Computer nach und sagte: „Für Sie haben wir eine Zweieinhalbzimmerwohnung in Arad vorgesehen“. Angesichts seiner Verblüffung antwortete die Beamtin: „Das schreibt das Gesetz vor, entscheiden Sie sich!“ Trotz allen persönlichen Opfern auf allen Ebenen, in gewissen Fällen auch des Lebens, haben wir durchgehalten und es geht uns weiterhin gut. Grund dafür sind einzig und allein die ausser­gewöhnlichen menschlichen Qualitäten unserer Bevölkerung, die alle Schwierigkeiten, Beleidigungen, Erniedrigungen mit Würde erträgt und entschlossen ist, sich davon nicht beirren oder betrüben zu lassen. G’tt hat uns dabei geholfen, doch jeder hat auch sein Schicksal in die Hand genommen und hat darum gekämpft, weiterhin gemäss dem Pioniergeist zu leben, der uns seit langer Zeit beseelt.

Glauben Sie, dass der Zusammenhalt der Menschen, die wir in diesem Artikel die „Gemeinschaft der Vertriebenen“ nennen wollen, tatsächlich ein Element darstellt, das landesweit etwas auslösen wird?

Zweifellos. Wenn wir nicht zusammen geblieben wären und uns gegenseitig unterstützt hätten, hätte die nationalreligiöse Bewegung einen Schlag erlitten, von dem sie sich nie mehr erholt hätte. Es wäre das Ende der ganzen Bewegung zur Entwicklung der jüdischen Gebiete von Judäa und Samaria gewesen. Doch wir leben ja seit 18 Jahren in einer sehr schwierigen Situation, da wir seit dem Ausbruch der ersten Intifada effektiv an der Front eines nicht offiziell erklärten Kriegs standen. Zu dem Zeitpunkt, wo man die Osloer Verträge feierte, explodierten bei uns bereits die Bomben und die Einwohner wurden mit Maschinengewehren und allen möglichen Waffen angegriffen. Schwierigkeiten haben uns nie Angst gemacht, und wir haben es immer als unsere Pflicht angesehen, für Israel und das jüdische Volk an vorderster Front in den Kampf zu ziehen und als Vorbilder zu dienen. Indem es uns gelungen ist, als Gemeinschaft vereint zu überleben, setzen wir unser Dasein und Handeln gemäss den Grundprinzipien und den Werten fort, die unsere Schritte in all den harten Zeiten in Gusch Katif geleitet haben. Auf nationaler Ebene beginnen die Konsequenzen unserer Entschlossenheit, als Gemeinschaften organisiert zu bleiben, spürbar zu werden. Man darf nicht vergessen, dass die Bewegung zur Besiedlung von Judäa-Samaria die einzige ist, die in diesem Land eine echte Veränderung bewirkt hat. Sie hat dafür gesorgt, dass mehrere zehntausend Juden sich auf diesem Gebiet unserer Ahnen niederliessen und unter feindseligen Umständen Dörfer errichteten, von denen einige heute fester Bestandteil von Israel sind und von jeder so genannten „Friedensinitiative“ eingeschlossen werden, die eine Evakuierung der jüdischen Dörfer in Cisjordanien vorsieht. Allein die Tatsache, dass wir überlebt haben und geeint geblieben sind, ist an sich schon eine tolle Leistung, durch welche die Siedlungsbewegung gestärkt wurde. Darüber hinaus wurden dadurch viele Israelis zum Nachdenken über die Konsequenzen der Ausweisungen und der Zerstörung von jüdischen Dörfern angeregt. Heute fragen sich viele, ob in Zukunft das Angebot Gebiete im Tausch gegen Frieden bei Verhandlungen mit den Arabern noch berechtigt ist. Schon heute ist die israelische Gesellschaft im Allgemeinen dabei, sich eingehend mit bestimmten Fragen zu beschäftigen. Und dafür sind folgende Faktoren verantwortlich: die Ausweisung, der zweite Libanonkrieg, bestimmte Skandale und die Korruption. Diese geistige Auseinandersetzung wird zweifellos zu einem radikalen Umbruch im Leben Israels führen. Ich bin ebenfalls überzeugt, dass die Zwangsräumung, die während anderthalb Jahren allabendlich in den israelischen Haushalten über den Fernsehbildschirm flimmerte, den Leuten, die uns für Verrückte mit einem überholten Traum und für Gesetzlose hielten, gezeigt hat, dass wir in Wirklichkeit ein bestimmtes Lebensideal verteidigen: Opferbereitschaft zu Gunsten unseres Landes, gegenseitige Unterstützung, gelebter Pionier- und Gründergeist usw. Ich kann nur bekräftigen, dass wir als Vorbild gedient haben, dass die Würde, mit der wir das Leid der Ausweisung ertragen haben, und die Anstrengung, um jeden Preis einen Bürgerkrieg und Gewaltakte unter Brüdern zu vermeiden, ein grosses Ganzes bilden, dessen positive Auswirkungen für die Zukunft der israelischen Gesellschaft und des jüdischen Volkes nun in Ansätzen sichtbar werden. Heute betonen zahlreiche Persönlichkeiten, unter ihnen auch Starjournalisten des Fernsehens, die damals die Zwangsräumung in jeder Hinsicht befürworteten, immer wieder, dass sie ihre Meinung geändert haben, dass das Konzept des Eintauschs von Gebieten gegen Frieden völlig verkehrt ist und dass Israel nicht in einen Friedensprozess eingetreten ist, sondern in einen Kampf um sein Überleben, d.h. eigentlich in die Fortführung des Unabhängigkeitskriegs von 1948.

Welches sind die verheerendsten Folgen der Zwangsräumung, die heute noch spürbar sind?

Zunächst muss man sich bewusst machen, dass die Ausweisung ein Trauma für jeden betroffenen Menschen darstellt. Wer das nicht durchgemacht hat, kann es nicht nachvollziehen. Jeder von uns wacht morgens mit leerem Kopf und einem Gefühl der totalen Entwurzelung auf: die Wohnung ist weg, ebenso die Stelle, die Schule, die Gemeinschaft, alles, was seit Jahren das engste Umfeld ausmachte. Niemand von uns hat diese Tragödie unbeschadet überstanden, jeder hat sie unterschiedlich verarbeitet. Die Glücklicheren von uns haben einen Schock erlitten, von dem sie sich nach vier bis sechs Wochen einigermassen erholt haben. Andere wurden in ihrem Innersten getroffen, und zwar in diverser Hinsicht. Eine vor kurzem vom regionalen Gesundheitsamt von Aschkelon durchgeführte Untersuchung im Krankenhaus Barzilaï hat gezeigt, dass die Zahl der Kranken und Toten unter den Evakuierten seit der Zwangsräumung deutlich gestiegen ist. Folgende Zahlen belegen dies. Sie wurden mit den Unterlagen der Klinik in Neve Dekalim verglichen, dem ehemaligen Hauptort von Gusch Katif. So litten vor der Ausweisung 1,2% der Einwohner an Bluthochdruck, heute sind es 2,07%; Herzleiden: vorher 0,9% - nachher 1,69%; Diabetes: vorher 1,29% - nachher 1,79%; Asthma: vorher 1,25% - nachher 1,69%; Krebs: vorher 0,61% - nachher 1,08%! Ganz zu schweigen von den psychologischen Folgen.
Und doch steht fest, dass das schwerwiegendste Problem die Arbeit und der Broterwerb sind. Dazu muss man wissen, dass es in Gusch Katif praktisch keine Arbeitslosigkeit gab. Im Jahr vor der Zwangsräumung erreichte die landwirtschaftliche Produktion von Gusch Katif fast 250 Millionen Dollar. Es handelte sich um die erfolgreichste Agrarregion Israels, insbesondere bei der Erzeugung von Cherrytomaten, Gewürzen, Biogemüse, Geranien usw. Die Techniken bei der Zucht und beim Anbau von Blumen, Früchten und Gemüse galten als einzigartig, aus aller Welt reisten die Landwirte nach Gusch, um sich darüber zu informieren. Dies alles wurde zerstört. Heute sind rund 40% der Menschen arbeitslos und fast 30% der Arbeitnehmer, die wieder beruflich tätig sind, arbeiten nicht in ihrem ursprünglichen Beruf oder mussten Temporärstellen annehmen. Die Landwirte haben, wie alle anderen, keine angemessene Entschädigung für das Ausmass ihres Verlusts erhalten. Doch dies ist nicht ausschlaggebend, auch wenn es einen bedeutenden Aspekt der Tragödie darstellt. Nehmen wir einmal an, die Regierung gebe diesen Landwirten die notwendigen Mittel, um ihre Tätigkeit wieder aufzunehmen. Was könnten sie denn damit anfangen? Sie sind im Schnitt über 55 Jahre alt, und jede neue Form der landwirtschaftlichen Produktion auf einem neuen Boden, in einem anderen Klima, mit unterschiedlichen Ressourcen, würde frühestens nach mindestens 5 Jahren einen ersten geringen Ertrag abwerfen. Sie könnten bestenfalls im Alter von 60 Jahren damit beginnen, sich einen neuen Kundenkreis aufzubauen! Natürlich haben alle diese Menschen eine Entschädigung für ihre Häuser und ihren Boden erhalten und leben heute einfach von diesem Kapital, das von Tag zu Tag schrumpft.
Das Problem der Arbeitsplätze besteht nicht nur im landwirtschaftlichen Bereich. Für unsere Arbeitslosen über 50 ist es, wie überall auf der Welt, extrem schwierig, eine Stelle zu finden. Diejenigen, die ein eigenes Geschäft besassen, haben keine Kompensationszahlung für die Eingliederung erhalten, der Verdienstausfall wurde nicht berücksichtigt und folglich auch nicht ersetzt. Von den 180 kleinen Unternehmen von Gusch haben es rund 80 geschafft, wieder einen Betrieb zu eröffnen, doch aufgrund der während der Übergangszeit erlittenen Verluste (Kundenstamm, Ruf, Einkommen usw.), stehen sie gegenwärtig eher vor dem Ruin als vor dem geschäftlichen Durchbruch.

Sie haben den Begriff Kompensationszahlung verwendet. Können Sie kurz ausführen, wie der Schadenersatz aussah?

Sie können sich ja denken, dass die Kompensationszahlungen bei weitem unzureichend waren. Gewächshäuser beispielsweise, die seit über 10 Jahren bestanden, wurden nicht mitgezählt, obwohl sie noch viele Jahre für die Produktion hätten eingesetzt werden können. Der Schadenersatz für die anderen Gewächshäuser belief sich auf 60% ihres Werts. Für verlorene Absatzmärkte, vor allem im Ausland, wird keinerlei Kompensationszahlung entrichtet. Die Regierung hat vorgesehen, US$ 500 pro m2 für den Wiederaufbau der Gemeindeinfrastrukturen (Synagogen, Kinderklubs, Zentren für Betagte usw.) zu bezahlen, obwohl die Mindestkosten US$ 1'200 pro m2 betragen. Wer soll denn den Unterschied von US$ 700 übernehmen? Bis heute wurden ca. 30% der Schadenersatzzahlungen entrichtet, die man den Landwirten und Geschäftsinhabern versprochen hatte. Die anderen Fälle wurden einem Sonderausschuss vorgelegt, der sie einzeln prüfen soll. Es ist eine sehr lange Liste, und weil es nur ein einziges Büro gibt, kann die Wartezeit pro Dossier 6 bis 12 Monate betragen…

Wie steht es um die Jugend?

Die Verantwortlichen der Zwangsräumung haben überhaupt nicht daran gedacht, dass die Jugendlichen von gestern erwachsen werden, eine Stelle brauchen oder eine Familie gründen könnten. Die jungen Leute finden ausserhalb von Nitzanim, ausserhalb der anderen provisorischen oder bestehenden Dörfer, keine Stelle, wohnen noch bei ihren Eltern, auch wenn diese mit enormen Schwierigkeiten kämpfen. Zurzeit gibt es hier keine Arbeit, doch wir bemühen uns nach Kräften, ein funktionierendes wirtschaftliches Umfeld zu schaffen, was noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird.

Wie sieht es mit dem Schulwesen aus?

In Nitzanim gibt es gar keine Schule. Die Kinder wurden in die Schulen der Region eingegliedert. Dies bedeutet, dass man insgesamt 1’232 Schüler auf 120 verschiedene Einrichtungen aufgeteilt hat. Sie leben in Ungewissheit und können sich nur schwer auf den Unterricht konzentrieren, weil sie eine lange Phase der Unsicherheit durchgemacht haben und dabei von Schule zu Schule geschoben wurden (einige von ihnen haben 7 verschiedene Einrichtungen besucht). Dadurch kumulieren sie immer mehr Bildungsrückstand. Die schulischen Infrastrukturen sind weiterhin sehr provisorisch. Neben dem Lernen müssen unsere Kinder auch mit dem psychologischen Schock fertig werden. Sie wissen, was sie erlitten haben, was man ihren Eltern angetan hat, und dies werden sie nicht so schnell wieder vergessen. Sie sind entschlossener denn je, unseren Kampf weiterzuführen und ihn zu dem ihrigen zu machen. Trotz aller negativen Auswirkungen der Evakuierung auf ideologischer Ebene, ist unsere Bewegung gestärkt aus dieser Prüfung hervorgegangen.

Welche Zukunft erwarten Sie für Ihre Gemeinde?

Wie immer gibt es für uns nur eine mögliche Reaktion angesichts von Problemen: so viel wie möglich von der dramatischen Situation profitieren, in der wir uns befinden. Heute leben wir in Nitzanim. Unser kleines Paradies der Vergangenheit wurde von der israelischen Regierung und der 16. Knesset zerstört. Hier möchten wir ein neues pulsierendes Zentrum für die gesamte Region, einen Hauptort unserer sowohl religiös als auch zionistisch geprägten Ideologie schaffen, an dem der Pionier- und Gründergeist täglich in Taten umgesetzt wird. Mit dem Ziel, unsere Bewegung zu zerschlagen, verbot das Gesetz zur Zwangsräumung, wie ich bereits vorhin andeutete, dass sich ganze Gemeinden vereint und gemeinsam in einem bestehenden Dorf niederlassen. Wir haben diese Hürde umgangen und verwirklichen heute eine regionale Struktur, die Aschkelon, Kiriath Malachi und andere Ortschaften der Region umfasst. In Gusch Katif war es uns gelungen, eine Gemeinschaft zu verwirklichen, in der 70% der Mitglieder einem traditionellen Beruf nachgingen und 30% in der Welt der Torah, des Studiums und der Lehre lebten. Diese für den damals herrschenden Geist ideale Situation wurde zunichte gemacht. Wir möchten dies hier wieder aufbauen, in der Region, in die wir verpflanzt wurden.
Landesweit werden sich all jene, die sich mit unseren Zielen identifizieren, wie z.B. die Bewohner des Golan, uns anschliessen, um unsere Sache voranzutreiben, nämlich die Besiedlung der jüdischen Gebiete von Judäa und Samaria und die Überzeugung von immer mehr Anhängern innerhalb der israelischen Gesellschaft. Auf der rein technischen Ebene setzen wir natürlich alles daran, um den Mitgliedern der Gemeinschaft der Vertriebenen die Rückkehr zu einem möglichst normalen Leben zu ermöglichen. Damit nehmen wir einfach unsere Verantwortung wahr und erfüllen unsere Pflicht als Juden, als Staatsbürger von Israel und als Verfechter der nationalreligiösen Ideologie.


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