Sochreinu LeChaim – Gedenke unser zum Leben, König, der du Wohlgefallen hast am Leben, und schreibe uns ein im Buche des Lebens um deinentwillen, lebendiger G“tt. Diese Worte stehen für den Leitgedanken, die eigentliche Quintessenz aller Gebete, die wir während den so genannten „ehrfurchtvollen Tage“, den Jamim Nora’im, zwischen Rosch Haschanah und Hoschanah Rabbah rezitieren, singen und aus tiefstem Herzen ausdrücken. Wie immer werden wir uns auch dieses Jahr erneut in Frage stellen, das Jahr Revue passieren lassen, unsere guten und schlechten Taten einander gegenüberstellen und den Ewigen bitten, unser Flehen zu erhören, wobei unsere wichtigste Bitte an ihn lautet, uns Leben und Gesundheit zu schenken.
In jedem Jahr stehen die Feierlichkeiten unter einem besonderen Zeichen. Da wir in unseren Gedanken an der Schwelle zum Jahr 5769 Anleitung brauchen, haben wir Raw ISRAEL MEIR LAU, den Oberrabbiner von Tel Aviv und ehemaligen aschkenasischen Oberrabbiner von Israel getroffen und ihn gebeten uns zu sagen, mit welcher geistigen Einstellung wir uns in diesem Jahr auf diese aussergewöhnliche Zeitspanne vorbereiten sollen.
Welches ist Ihrer Ansicht nach das vorherrschende Element, das unsere Epoche prägt und mit dem wir uns am intensivsten auseinandersetzen sollten?
Uns alle beschäftigen natürlich diverse Sorgen im persönlichen, familiären oder beruflichen Umfeld. Nach reiflicher Überlegung bin ich aber zum Schluss gekommen, dass unsere Zeit, die Gegenwart, sowie unsere Ängste und Befürchtungen leider von einem zentralen Thema dominiert werden, nämlich der Verachtung gegenüber dem menschlichen Leben, seiner Unantastbarkeit zum Trotz. Das vergangene Jahr stellte im Vergleich zur Vergangenheit einen Höhepunkt in Bezug auf die Geringschätzung des Lebens dar. Ich möchte meine Worte veranschaulichen, indem ich Beispiele dafür gebe, wie sehr diese absolute Gleichgültigkeit bereits um sich gegriffen hat. 1949 fand einige Monate nach der Wiederauferstehung des Staates im öffentlichen Park Gan Meïr in Tel Aviv ein Mord statt; ein auf einer Bank sitzendes Paar wurde angegriffen und der junge Mann getötet. Dieser Fall sorgte während anderthalb Jahren für Schlagzeilen in allen Zeitungen (die damals unter der Woche 4 und am Freitag 8 Seiten umfassten)! Ich war damals 11 Jahre alt, zum Zeitpunkt des Gerichtsverfahrens 12, und ich erinnere mich noch daran, wie das Opfer, der Mörder, der Staatsanwalt, der Anwalt und der Richter hiessen. Eine Strasse in Tel Aviv ist sogar nach dem Richter Benjamini benannt. Sie werden sich fragen, weshalb diese Fakten 60 Jahre nach den Ereignissen immer noch dermassen fest in mein Gedächtnis eingebrannt sind. Der Grund dafür ist die Tatsache, dass damals die Ermordung eines Juden durch einen anderen Juden im ganzen Land eine Schockwelle auslöste. „Wie konnte es geschehen, dass einige Monate nach dem Ende des Unabhängigkeitskriegs mit seinen 6'000 Gefallenen und knapp fünf Jahre nach der Schoah, bei der unser Volk sechs Millionen Todesopfer beklagte, ein Jude einen anderen Juden tötete?“. Deswegen wurde das Thema in der Presse so ausführlich diskutiert. Schliesslich stellte sich heraus, dass der Täter, ein Überlebender der Schoah, geistig krank war und den Rest seines Lebens nicht in einem Gefängnis, sondern in einer psychiatrischen Anstalt verbringen würde. Doch der Schock über diesen Mord sass der Bevölkerung tief in den Knochen. Als ich Oberrabbiner von Israel war, geschah in Rechowot ein anderer Mord: ein Mann erstach seine Frau mit einem Messer. Nach diesem Vorfall wurde ich aufgefordert, an einer Sitzung im grossen Saal der Knesset teilzunehmen, an der die Rechtsberater der Regierung, der Polizeichef, der Vorstand des kriminalpolizeilichen Departements und sämtliche Präsidentinnen der Frauenorganisationen von Israel anwesend waren. Die Veranstalter baten mich, über die Unantastbarkeit des Lebens und die heilige Zelle der Familie zu sprechen. Das arme Opfer war die achtzehnte Frau, die im familiären Umfeld ermordet worden war, was ebenfalls ein Grund für diese Veranstaltung war. Vor Beginn meiner Rede fragte ich in die Runde, ob jemand von den 150 anwesenden Personen (Polizisten, Sozialhelferinnen, Abgeordnete usw.), die alle von den Ereignissen betroffen waren, wusste, wie die letzte Frau geheissen hatte, die von ihrem Partner umgebracht worden war, und wo sich die Tragödie abgespielt hatte. Niemand wusste es, kein einziger streckte auf! Ich sagte ihnen: „Es war Miri Difani, die von ihrem Mann in Rechowot vor drei Wochen mit 26 Messerstichen ermordet wurde!“. Dann fragte ich, wer sich an die Ermordung im Park Gan Meïr erinnern würde. – Fünfzig Hände hoben sich! Ein jämmerlicher Fall von vor 50 Jahren war allen in Erinnerung geblieben, während die Tragödie, die vor gerade drei Wochen stattgefunden hatte, bereits in Vergessenheit geraten war. So hat die Verachtung gegenüber dem Leben sowohl in der israelischen Gesellschaft als auch in der jüdischen Welt im Allgemeinen schleichend Einzug gehalten.
Wie kam es, dass Sie den Namen des Opfers kannten?
Einfach, weil ich meine Pflicht getan hatte. Als Oberrabbiner von Israel hatte ich beschlossen, bei jedem Mord, der im Familienkreis erfolgte, eine interne Untersuchung durchzuführen. Mir ging es in erster Linie darum zu erfahren, ob das Opfer uns um Hilfe gebeten hatte und ob wir es wegen unserer schwerfälligen Bürokratie unterlassen hatten, Unterstützung zu leisten. Im Fall von Miri Difani war dies zum Glück nicht der Fall, doch bei der Polizei stapelten sich die Berichte, die belegten, dass sie sich beklagt hatte, weil ihr Mann gewalttätig war und gedroht hatte sie umzubringen.
Am vergangenen 30. Juli, in Bat Jam, wurde eine dreifache Mutter irrtümlicherweise von einem Killer der israelischen Mafia ermordet, und zwar vor den Augen ihres Mannes und ihrer Kinder. Als der Mörder am nächsten Tag vor Gericht stand, sein Hemd noch mit dem Blut seines Opfers besudelt, und ihn der Richter fragte, ob er seine Tat bereue, lautete seine Antwort: „Ein wenig“. Doch besonders schlimm war diese ganze entsetzliche Geschichte deswegen, weil sie sich am helllichten Tag vor Hunderten von Augenzeugen abspielte, die in den angrenzenden Strassencafés sassen und keinen Finger rührten, als der Mörder zur Familie trat und die arme Frau mit 32 Messerstichen ins Gesicht und in die Brust erstach!
Wir sprechen von Rosch Haschanah und ziehen Bilanz in Bezug auf das abgelaufene Jahr, und ich stelle fest, dass in dessen Verlauf in Israel 400 Menschen im Strassenverkehr gestorben sind, nur aus Unachtsamkeit, aus Mangel an Verantwortungsgefühl und wegen der zunehmenden Gewalttätigkeit. Es geht hier nicht um Terrorismus, es geht nicht um einen Traktor in Jerusalem, eine Kassamrakete in Sderot oder eine Katjuscha in Kiriath Schmonah, nein, diese Menschen sind in allgemeiner Gleichgültigkeit gegenüber dem Wert des Lebens gestorben. Eine Ursache dafür ist die Kultur der Arroganz, die einem einflüstert „dies kann mir nicht passieren, dies stösst nur anderen zu“, und folglich die Überzeugung, dass keinerlei Gefahr droht, wenn man eine rote Ampel missachtet, an einem Zebrastreifen nicht anhält oder die Sicherheitslinie überfährt. Das Verhalten im Strassenverkehr ist bezeichnend für die Art und Weise, wie sich die Menschen im Leben verhalten und Respekt oder eben keinen Respekt gegenüber anderen und vor allem im Familienkreis und in ihrer unmittelbaren Umgebung zeigen. Es beweist, wie gering der Wert des Lebens heute geschätzt wird.
Wie erklären Sie sich diese Entwicklung?
Es steht ausser Zweifel, dass diese Realität durch den mangelnden Glauben daran beeinflusst wird, dass unsere Seele nach dem Tod in eine zukünftige Welt übergeht. Dort werden wir Rechenschaft ablegen müssen und es wird Lohn und Strafe geben, zwei Konzepte, die den Leuten sehr fremd geworden sind. Weil wir immer weniger an die Ewigkeit der Seele glauben, die uns der Herr selbst eingehaucht hast, nehmen wir eine völlig nihilistische Haltung ein. „Lasst uns essen! Lasst uns trinken! Morgen sind wir tot und danach kommt das Nichts, die totale Leere! Es gibt kein Leben nach dem Tod!”. Wir wissen jedoch alle, dass diese Weisheiten nicht stimmen und dass es nach 120 Jahren ein Danach gibt. Derjenige, der an Rosch Haschanah sagt: „Heute war die Welt vollendet, heute stellt er vor das Gericht alle Geschöpfe der Welten, gleich Kindern oder gleich Knechten“ und ausserdem hinzufügt: „… du siehst unsere Taten, du registrierst sie und versiehst sie mit deinem Siegel. Du erinnerst dich an Vergessenes, du öffnest das Buch der Geschichte, in dem die Ereignisse sich selbst ankünden und in dem jede Handlung von der Hand ihres Urhebers unterzeichnet ist”, und zum Schluss sagt: „Am Tag von Rosch Haschanah werden sie eingeschrieben und am Tage von Yom Kippur besiegelt: wer wird leben und wer muss sterben“, der weiss, dass er morgen Rechenschaft ablegen muss vor dem König der Könige. Er weiss auch, dass er, wenn er das Leben seines Nächsten nicht achtet, seine eigene Seele angreift, den Teil des Menschen, der ihm von G’tt höchstpersönlich eingehaucht wurde. Er besitzt ihn also, den Sinn für die Unantastbarkeit des Lebens, und nimmt seine Verantwortung wahr, um es nicht zu verletzen, sei es auch nur aus Unachtsamkeit, oder schlimmer, aus Gleichgültigkeit. Sagen wir nicht jeden Morgen in unserem Gebet: „Herr, die Seele, die du mir geschenkt hat, ist rein. Du hast sie geschaffen, du hast sie geformt und du hast sie mir eingehaucht. Du bewahrst sie in mir und du wirst sie mir wieder nehmen…”. Wir sind keine Darwinisten, sondern Gläubige. Je mehr sich der Glauben von Generation zu Generation von uns entfernt, desto mehr verliert das menschliche Leben an Wert, desto weniger wird es geachtet. Dieser Gedanke ist nicht neu und ist auch nicht auf meinem Mist gewachsen, Abraham hat diese Vorstellung als erster zum Ausdruck gebracht, als man ihn dazu befragte, warum er verschwiegen habe, dass Sarah seine Frau sei und er sie als seine Schwester bezeichnet hatte: „…gewiss ist keine G’ttesfurcht an diesem Orte, und sie werden mich um meiner Frau willen umbringen (Genesis 20, 11)“. Abraham, unser aller Stammvater, stellte also als erster eine direkte Verbindung zwischen dem Mangel an Glauben und an G’ttesfurcht einerseits und einem Mord, der Missachtung des Lebens andererseits her.
Alles, was Sie nun ausgeführt haben, bezieht sich auf gläubige und sogar fromme Menschen. Doch wie steht es um unsere nicht frommen Glaubensbrüder?
In erster Linie ist es eine Frage der Erziehung und nicht der Propaganda. Kein Schlagwort, kein Werbespruch, kein Videoclip kann jemanden in Glaubensfragen weiterbringen. Doch der Glauben steckt sowohl in Israel als auch in der ganzen Welt in einer schweren Krise. Parallel zur Neuausrichtung der Erziehung muss auch das Bewusstsein für die Tragweite der Krise stattfinden. Zur Veranschaulichung meiner Worte werde ich, wie immer, ein konkretes Beispiel anführen. Dazu muss ich Ihnen gestehen, dass sich in meiner Brusttasche immer (ausser an Schabbat) ein bestimmtes Dokument befindet - neben meiner Identitätskarte, meinem Führerschein und meinem Armeebüchlein, das bestätigt, dass ich meine Pflicht in Form von 25 Jahren militärischen Wiederholungskursen namens „Miluim“ absolviert habe, obwohl ich als Oberrabbiner gesetzlich nicht zum Militärdienst verpflichtet wäre. Bei diesem Dokument handelt es sich um einen Zeitungsausschnitt von ca. 10cm2 vom 10. Februar 2007, dem 30. Schwat 5767, auf dem es heisst: „Täglich verhungern weltweit 18'000 Kinder“, d.h. konkret ungefähr 1'000 Kinder pro Stunde. Diese Erklärung stammt von James Morris, Chef der Abteilung für Ernährungsfragen der UNO, am Ende seines Mandats. Er hatte hinzugefügt, dass jeden Abend 850'000'000 Menschen… mit leerem Magen zu Bett gehen. An oberster Stelle der betroffenen Länder steht Indien, dann kommt China. Es geht weder um einen Tsunami, ein Erdbeben, eine Epidemie oder um eine Atombombe oder den Ersten bzw. Zweiten Weltkrieg. Es handelt sich um eine Tatsache, die wir mit ein wenig gutem Willen ändern könnten, denn es ist in ein paar Flugstunden durchaus möglich, ein bisschen Nahrung zu transportieren und allmählich dem täglichen Hungertod von 18'000 Kindern einen Riegel zu schieben. Doch, wie immer, weiss die Welt Bescheid und schweigt! Ich trage diesen Zeitungsausschnitt immer bei mir, damit ich ihn bei Bedarf in der Öffentlichkeit vorlesen kann. Das letzte Mal habe ich dies anlässlich des Marsches der Lebenden in Auschwitz getan, wo die gesamte Weltpresse anwesend war. Ich habe ihn vorgelesen, um der Welt zu sagen, dass wir, wenn wir eine derartige Situation zulassen, eigentlich nichts aus der Schoah gelernt haben. Die Welt weiss, wie damals, Bescheid und unternimmt nichts, um diesen unglücklichen Kindern das Leben zu retten. Man muss keinen Krieg erklären, man muss keinen Feind besiegen, man muss nur aus dieser bequemen, zur Gewohnheit gewordenen Apathie heraustreten, sich für das Schicksal seiner Nächsten zuständig fühlen und seine Verantwortung als Mensch wahrnehmen, indem man die allgemeine, für unsere Zeit typische Gleichgültigkeit durchbricht. Nichts beweist dies besser als die Tatsache, dass die Meldung über die 1'000 stündlich verhungernden Kinder an einer unscheinbaren Platzierung auf Seite 21 einer israelischen Tageszeitung erschien! Dies heisst im Klartext, dass es an jenem Tag 20 Seiten lang Informationen gab, die als wichtiger eingestuft wurden als der Tod von 18’000 Kindern pro Tag. Was beweist, wie tief die Missachtung des Lebens in unserer gegenwärtigen Gesellschaft verankert ist und wie falsch die Prioritäten gesetzt werden. Eine solche Meldung hätte auf der ersten Seite erscheinen und am nächsten Tag eine umfassende internationale Aktion auslösen sollen. Jede Fluggesellschaft hätte pro Woche eine Maschine für den kostenlosen Transport von Nahrungsmitteln für diese Kinder zur Verfügung stellen können, während grosse Nahrungsmittelunternehmen abwechselnd die Produkte gespendet hätten. Nichts dergleichen! Die Meldung geriet sofort in Vergessenheit und wurde von keinem Presseorgan wieder erwähnt.
Sehen Sie, wenn ich am Marsch der Lebenden in Auschwitz teilnehme, dann setze ich mich natürlich für die Erinnerung ein, doch ich will nicht nur von der Vergangenheit reden, sondern auch die Gegenwart in den Vordergrund rücken, eine Gegenwart, in der das menschliche Leben völlig an Wert verloren hat.
Auch dieses Jahr werden wir an Rosch Haschanah wieder in allen Synagogen der Welt das Schofar blasen. Eine der Bedeutungen lautet: „Das Schofar für unsere Freiheit blasen” (Tka beSchofar Gadol LeCheruteinu). Dieses Jahr müssen wir sie um eine Bedeutung ergänzen und das Schofar für das Leben blasen, für unser Leben, für die Wiederherstellung des Wertes und der Unantastbarkeit des Lebens.
Abschliessend komme ich auf Ihre anfängliche Frage zurück. Sie wollten wissen, was die Besonderheit von Rosch Haschanah 5769 ausmacht, und ich antworte Ihnen, dass jeder von uns in diesem Jahr mehr denn je alles in seiner Macht Stehende unternehmen muss, damit die Achtung vor dem Leben wieder im Vordergrund steht. Man muss sich klar machen, dass das Konzept von der Beziehung zwischen Missachtung des Lebens und mangelndem Glauben zwar schon vor 4'000 Jahren existierte, dass aber die Ereignisse während der Schoah die Situation, in der wir heute stecken, in grossem Ausmass beeinflusst hat, da die Schoah bewies, dass das Leben der Mitmenschen nichts wert ist. Vergessen wir nicht, dass die Welt sechs Jahre lang mit ansah, wie die „Endlösung“ umgesetzt wurde und sich in keiner Weise daran störte. Es begann mit der Veröffentlichung von Mein Kampf, setzte sich mit der demokratischen Wahl von Hitler fort, der doch seine künftigen Pläne angekündigt hatte, und endete mit der Einführung der judenfeindlichen Gesetze von Nürnberg im Jahr 1936, die zu den Vernichtungslagern führten.
Ich denke, das neue Jahr sollte unter dem Zeichen der individuellen Anstrengung in Angriff genommen werden. Jeder von uns kann sich verändern, und gemeinsam können wir etwas ins Rollen bringen. Dazu müssen wir aber wissen, dass der Ursprung unseres Erfolgs und unserer Zuversicht in unserem Glauben und in unseren Schriften steckt.
Könnten Sie uns zum Schluss eine Botschaft und einen Segen für die Leserinnen und Leser von SHALOM mitgeben, damit sie das neue Jahr unter einem guten Vorzeichen beginnen können?
Für das nun anbrechende neue Jahr möchte ich Ihnen folgende Botschaft mit auf den Weg geben. Unseren Brüdern, die noch in der Diaspora leben, wünsche ich, dass sie das Gebet verwirklichen können, das wir im Birkath Hamason (Danksagung nach dem Essen) sagen: „Möge der barmherzige G’tt uns erhobenen Hauptes in unser Land zurückbringen“. Und unseren Brüdern hier in Israel wünsche ich, dass dieses Gebet in Erfüllung geht, damit sie „erhobenen Hauptes in unserem Land“ leben können. So werden wir aufrichtig und stolz unsere nationale, spirituelle und moralische Verantwortung als Juden wahrnehmen.
Ausserdem wünsche ich mir, dass das neue Jahr der Symbolkraft der hebräischen Buchstaben entspricht, aus denen sich die Zahl 5769 zusammensetzt: Taf - Schin - Samach und Tet, wobei diese Buchstaben für den Anfang der folgenden Begriffe stehen: Tachel Schnat Siman Tov (möge das Jahr unter einem guten Vorzeichen verlaufen). Ich setze ausserdem ein Mazal Tov (viel Glück) für ganz Israel hinzu. Möge der Ewige uns allen zu einem guten Jahr einschreiben. Ketiwah, Wechatima Towa. Amen.
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