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Inhaltsangabe Judäa-Samaria-Gaza Frühling 1996 - Pessach 5756

Editorial - April 1996
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Pessach 5756
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Hebron - Die Wiege des jüdischen Volkes

Von Roland S. Süssmann
"Hebron wird weiterhin eine einzige Stadt sein und die Aufteilung der Zuständigkeiten betreffend Sicherheitsfragen soll nicht zur Trennung der Stadt führen" (Artikel VII 12 des Zwischenabkommens über die Westbank und den Gazastreifen, das am 28. September 1995 in Washington unterzeichnet wurde). Im Klartext: die Juden werden sich in Hebron nicht mehr frei bewegen können, ohne ihr Leben zu riskieren. Für jeden Besucher mit einem Fünkchen gesunden Menschenverstand ist es offensichtlich, dass diese Aufteilung Hebrons in Wirklichkeit nur ein weiteres Trugbild in den schändlichen Abkommen darstellt, welche die gesamten, von der israelischen Regierung seit über zwei Jahren mit der Terroristenorganisation PLO geführten Verhandlungen widerspiegeln.

Zum besseren Verständnis der Situation muss man sich daran erinnern, dass das Zentrum von Hebron hauptsächlich um die von Abraham erworbene Höhle der Patriarchen (Genesis XXIII, 1-17) herumgebaut wurde, in der Abraham und Sarah, Isaak und Rebekka, sowie Jakob und Leah ihre letzte Ruhestätte besitzen, und dass die Stadt überdies von vier Hügeln umgeben ist, von denen zwei mit jüdischen Ortschaften besiedelt sind. Es handelt sich dabei um Kyriath Arba und Givath Hacharsina mit insgesamt 6000 Einwohnern. Obwohl diese jüdischen Siedlungen auf den Gipfeln der Hügel liegen und die umgebenden arabischen Orte dominieren, liegen sie doch nur einen Steinwurf von ihnen entfernt und sind einzig durch einen einfachen Stacheldrahtzaun mit mehr symbolischem als abschreckendem Charakter von ihnen getrennt.

Natürlich kann es absurd scheinen, dass im Stadtzentrum eine kleine Gruppe von 400 Juden ansässig ist, auch wenn Hebron die zweitwichtigste heilige Stätte des Judentums verkörpert. In Wirklichkeit stellt ihre Anwesenheit an diesem Ort, im ehemaligen jüdischen Viertel von Hebron, an derselben Stelle, wo 1929 und 1936 die Juden von den Arabern umgebracht und zu Tode gefoltert wurden, bevor man sich ihren Besitz aneignete, ihre Häuser besetzte und die Stadt judenrein machte, die Garantie für das Fortbestehen der Juden und ein lebendiges Zeugnis für die viertausendjährige Geschichte unseres Volkes in Hebron dar. Die jüdischen Familien, die sich bewusst für dieses Leben unter schwierigen Bedingungen im Zentrum der Stadt entschieden haben, tun dies nicht nur aus religiösen Gründen, sondern empfinden auch eine tiefe Treue gegenüber dem jüdischen Volk. Im Hinblick auf die Sicherheit sind sich alle Militärexperten darüber einig, dass ihre Präsenz unerlässlich ist, da sie der israelischen Armee einen vorgeschobenen, idealen Beobachtungsposten mitten in einer Stadt sichert, deren arabische Bevölkerung ihre Feindseligkeit gegenüber den Juden nie verheimlicht hat. Gemäss den in Washington unterzeichneten Abkommen werden die israelischen Streitkräfte nicht mehr das Recht haben, arabische Terroristen in den von Israel evakuierten Zonen und Städten zu verfolgen.

Die Art und Weise, in welcher das Abkommen geschlossen wurde, zeigt einmal mehr, dass die Regierung bisher nur diejenigen Gebiete an die Terroristen der PLO abtreten konnte, auf denen keine Juden lebten. Jedes Stück Land, auf dem sich eine jüdische Niederlassung befindet, ist unter jüdischer Herrschaft und vor allem im Besitz des gesamten jüdischen Volkes geblieben. Davon zeugt die komplexe neue Aufteilung des Territoriums in Judäa-Samaria im allgemeinen und in der südlichen Region um Hebron herum im besonderen (siehe Karte). Leider war die jüdische Präsenz in dieser Gegend nicht ausreichend, so dass die Regierung dieses unbewohnte Regierungsgebiet gar nicht schnell genug der PLO überlassen konnte, um die Gründung eines künftigen palästinensischen Staates auf jüdischem Land in Judäa, Samaria und Gaza zu unterstützen. Erinnern wir daran, dass ein Teil dieser Gebiete den Arabern ab 1967 von Israel abgekauft wurde, wobei dazu insbesondere Mittel des Keren Kajemet Le-Israel (KKL) verwendet wurden, die von Ihnen, liebe Leser, so grosszügig gespendet worden waren !

Man muss sich darüber im klaren sein, dass die Regierung bewusst eine Politik vertritt, welche die jüdischen Bewohner von Judäa und Samaria im allgemeinen und von Hebron im besonderen in eine äusserst schwierige Lage versetzt. In Hebron ist es Juden in der Tat untersagt, im Stadtzentrum eine der seltenen Wohnungen zu erwerben, selbst wenn gewisse Araber zum Verkauf bereit sind und selbst wenn diese Käufe durch private Investitionen aus dem Ausland finanziert werden. Die Unterbringung von Israelis, die sich in der Stadt der Höhle der Patriarchen niederlassen möchten, ist in der Folge immer schwieriger geworden. In den gesamten Gebieten stehen gegenwärtig übrigens etwas mehr als 10 000 Wohneinheiten leer, die mit israelischen Steuergeldern erbaut wurden; sie sind verschlossen und unbewohnt, weil die Regierung es allen untersagt, sich dort niederzulassen. Seit kurzer Zeit werden diese Häuser von bestimmten Familien "besetzt". Bis heute wurden sie von den Streitkräften der Regierung nicht evakuiert, auch wenn die Besetzer täglich damit rechnen. Parallel zur Durchsetzung der Politik des "Einfrierens", deren Ziel die immer stärker eingeschränkte Niederlassung von Juden in den Gebieten und vor allem in Hebron ist, behauptet die Regierung steif und fest, "in Hebron lebe nur eine geringe Anzahl Juden, deren Präsenz die Einführung des Friedens nicht behindern sollte". Trotz aller Massnahmen der Regierung nimmt die Zahl der in Hebron lebenden Juden ständig zu, zur Zeit hauptsächlich wegen ihrer zahlreichen Kinder.

Zum besseren Verständnis der Situation sind wir AHARON DOMB begegnet, der seit fast zwanzig Jahren zu den Erbauern des neuen jüdischen Hebrons gehört und heute Sprecher der YESHA ist, des Rates der jüdischen Siedlungen in Judäa, Samaria und Gaza.


Bei näherer Betrachtung der Regierungspolitik und der Eingeschränktheit des Ortes scheint die jüdische Gemeinschaft Hebrons zum Stillstand, wenn nicht gar zum Schrumpfen verurteilt und ihre Zukunft stark gefährdet zu sein. Wie sieht die Wirklichkeit aus ?

Im Gegenteil, die jüdische Gemeinschaft von Hebron kann sich nur erfolgreich entwickeln und entfalten. Darf ich Sie daran erinnern, dass noch vor fünfzehn Jahren kein einziger Jude in Hebron selbst lebte ? Ich erinnere mich sogar an eine Zeit, wo die Juden nur während drei Stunden pro Tag auf dem Grab der Patriarchen beten durften. Heute können die Juden diese Stätte frei aufsuchen und Tag und Nacht dort beten; durch ihre Niederlassung haben sie den Mythos endgültig zerstört, nach welchem Hebron eine rein arabische Stadt sein soll. Heute geht man überall in der Welt davon aus, dass Hebron sowohl eine jüdische als auch eine arabische Stadt ist. Ich sehe überdies gar nicht ein, weshalb in Herbon eine gegen die Juden gerichtete Apartheid existieren sollte, welche es einem Juden verbietet, sich nach freiem Ermessen irgendwo in Israel niederzulassen. Jeder sogenannte "Friedensvertrag", der diese Art von Verbot enthält, ist seines Namens nicht würdig und zum Scheitern verurteilt. Könnten Sie sich beispielsweise vorstellen, dass man einem Staatsbürger in der Schweiz oder sonst auf der Welt verbietet, das Recht auf Niederlassungsfreiheit in Anspruch zu nehmen, nur weil er Jude ist ? Es gäbe einen wahren "Aufstand" ! Die Entwicklung Hebrons kann nicht nur innerhalb einer beschränkten Zeitspanne betrachtet, sondern muss weitergefasst werden. Ich möchte betonen, dass wir nicht in Hebron leben, weil hier Abraham begraben liegt, sondern weil er hier gelebt und gewirkt hat, und «MDNM»vor allem weil er das jüdische Volk in diesem Land verwurzelt hat. Alle biblischen Stätten, welche die Patriarchen gekannt und wo sie gelebt haben, wurden unter dem Namen "die Gebiete" zusammengefasst. Es handelt sich jedoch um die Wiege unseres Volkes. Wenn man heute also einem Juden untersagt in Hebron zu leben, bildet dies nur den Anfang der Verbote, denen er morgen in anderen Städten Israels oder in der Diaspora zum Opfer fällt.

Neben dem Wohnungsproblem stehen wir vor zahlreichen anderen Schwierigkeiten, wie z.B. der Sicherheitsfrage, der Arbeitsplätze, dem Problem der Umfahrungsstrassen usw. In diesem Bezug sollten wir dem Beispiel der Araber folgen. Mit Anlagen die sie aus den Golfländern erhalten, bauen sie in Israel, wo sie es nur können, Häuser und Fabriken. Bei ihnen wird nicht nach "links" und "rechts" gefragt, geschweige denn nach den "humanitären Rechten der Juden". Wichtig ist es für sie, ein Maximum an Land zu bewohnen, es zu bevölkern und den Leuten Arbeit zu verschaffen. Dies gilt auch für uns. Jedoch kenne ich persönlich sehr wenige jüdische Idealisten in der Welt oder in Israel, die in Hebron oder in den Gebieten eine Fabrik eröffnen würden. Trotz den von unserer Regierung abgeschlossenen Abkommen besitzen wir, das jüdische Volk im allgemeinen und die Einwohner von Judäa, Samaria und Gaza im besonderen, mehr denn je die Verpflichtung, weiterhin ganz normal auf unserem Land zu leben, hier unsere Tätigkeiten zu entfalten und selbstverständlich die jüdische Präsenz zu verstärken.


Handelt es sich dabei nicht um ein "Ding der Unmöglichkeit" ?

Nicht im geringsten, ganz im Gegenteil ! Gerade weil es eine schwierige Herausforderung ist, können wir nur erfolgreich sein. Wir müssen weiterhin, wie bisher, herumreisen und überall dort hingehen, wie wir es immer zu tun pflegten. Es trifft zu, dass unsere Regierung den Arabern eine Reihe von Vorteilen zugestanden hat, doch dies sollte unsere Aktivitäten und unser Leben keinesfalls einschränken. Wir sollten ganz normal weiterleben und vor allem auf unserem Land überall bauen. Wir müssen wachsam sein, wir werden uns schützen, doch wir werden uns nicht aufhalten lassen. Wir werden uns mit den notwendigen Mitteln versorgen, um ein regelmässiges Leben, wie wir es seit Jahren kennen, weiterzuführen, und dabei den Gefahren zu trotzen und unsere Verantwortung gegenüber unseren Familien und gegenüber unserem Volk zu erfüllen. Je mehr Juden in Judäa, Samaria und Gaza leben, desto besser stehen die Chancen, dass die Pläne der Regierung und der Palästinenser langfristig scheitern werden. Unsere Bevölkerungsplanung ist auf lange Sicht sehr genau und wohldurchdacht und kann nicht in Frage gestellt werden. Unser Aufstieg ist unaufhaltsam, unsere Fortschritte sind beachtlich. Eine im September 1995 veröffentlichte Studie hat überdies gezeigt, dass die jüdische Bevölkerung innerhalb der ersten sechs Monate dieses Jahres in Israel um 1,25% angestiegen ist, in Judäa-Samaria und Gaza hingegen um 4% !


Das am 28. September 1995 in Washington unterzeichnete Dokument trägt den eindeutigen Titel "Zwischenabkommen über Westjordanien und den Gazastreifen" und sieht eine spätere und endgültige Phase vor. Wie beurteilen Sie also Ihre Zukunft ?

Im Prinzip soll die dritte Verhandlungsphase nach den israelischen Wahlen 1996 stattfinden. Es sind seit langem die ersten Wahlen, an denen sich die Israelis direkt zu den grundlegenden Fragen betreffend die Zukunft des Landes äussern können. Wird eine nationalistische Regierung ernannt, was ich hoffe, bleibt die Situation vor Ort unverändert und erleidet keine tiefgreifenden Veränderungen. Die Araber müssen sich demnach entscheiden, ob sie mit einem Israel leben können, das eine starke jüdische Präsenz in Judäa, Samaria und Gaza aufweist, und ob sie Friedensverträge abschliessen wollen, damit Juden und Araber in nachbarlicher Eintracht weiterbestehen können. Meiner Ansicht nach gibt es Araber, wenn auch nicht viele, die in Frieden mit uns leben möchten. Wird aber eine linksstehende Regierung wiedergewählt und sollte diese beschliessen, gemäss einer in der Knesset und dank den arabischen Stimmen verabschiedeten Entscheidung mit Gewalt eine Umsiedlung, wenn nicht gar eine Deportation von Juden innerhalb des Landes durchzuführen und jüdische Frauen und Kinder aus ihren Häusern zu vertreiben, wird dies eine tiefe Kluft im Innern unseres Volkes aufreissen, die nicht so rasch wieder verheilen wird. Es ist natürlich technisch möglich, dass einige Familien umgesiedelt, dass sogar die eine oder andere jüdische Siedlung aufgehoben werden, doch die Konsequenzen eines solchen Vorgehens wären katastrophal. Die Problematik der jüdischen Präsenz in den Gebieten spielt sich auf zwei Ebenen ab: in der unmittelbaren Gegenwart und in der langfristigen Zukunft. In Bezug auf die aktuelle Situation sollten wir meiner Ansicht nach alles daran setzen, unsere Präsenz und unsere Aktivitäten vor Ort zu verstärken. Im Hinblick auf die längerfristige Zukunft bin ich hingegen überzeugt, dass das jüdische Volk überall auf diesen Gebieten leben wird, ungeachtet den Massnahmen einer Regierung, die letztendlich vergänglich ist.


Sie haben, wie jeder Israeli, den Militärdienst absolviert und werden jedes Jahr zu einem Wiederholungskurs einberufen. Gibt man Ihnen morgen den Befehl jüdische Familien zu evakuieren, welche Haltung nehmen Sie ein ?

Es ist sehr wichtig, die Einheit der Armee zu bewahren. Ich persönlich würde diese Befehle nicht ausführen, selbst wenn ich dafür ins Gefängnis käme. Dies bedeutet nicht, dass ich von anderen Israelis dasselbe Verhalten erwarte. Ich bin im Grunde davon überzeugt, dass keine Regierung berechtigt ist, Juden durch einen Befehl aus ihren Heimen in Eretz Israel zu vertreiben. Vergessen wir nicht, dass wir in einer Demokratie leben. Sollte ein Volksreferendum oder eine jüdische Mehrheit in der Knesset entscheiden, Israel müsse sich von den Gebieten trennen und die dort wohnenden Juden müssten umziehen, hätten wir keine Wahl und müssten diese Entscheidung akzeptieren. Die sogenannten "Oslo II" Abkommen wurden jedoch in der Knesset mit nur einer Stimme Mehrheit, darunter fünf arabische Stimmen, angenommen.

Seit Ende Dezember hat sich das israelische Militär aus einem Grossteil von Judäa-Samaria zurückgezogen. Da die Verbindungsstrasse zwischen Jerusalem und Hebron über Bethlehem führt, sind Sie von diesem Rückzug besonders betroffen. Wie erleben Sie diese neue Situation ?

Anfangs hat das israelische Militär den Zugang über Bethlehem für israelische Wagen versperrt, da es das Verhalten der palästinensischen Polizei nicht einschätzen konnte. Die Wagen mussten die neue Umfahrungsstrasse benutzen. Heute sind beide Strassen für den Verkehr freigegeben und ungefähr 50% der Benutzer fahren über die alte Strasse. Dies lässt sich ziemlich leicht erklären, denn dort, wo Juden nicht mehr anzutreffen sind, beschleunigt sich die "Arabisierung" des Landes. Bis heute nähern sich palästinensische Polizisten den israelischen Autos sozusagen nicht. Es liegt in ihrem Interesse sich ruhig zu verhalten: sollten nämlich vermehrt Vorfälle zwischen israelischen Zivilisten und PLO-Kräften auftreten, wäre dies ein Beweis dafür, dass die Zweiten Osloer Abkommen unbrauchbar sind. Die PLO und der Hamas arbeiten eng zusammen, um die Durchführbarkeit dieser Abkommen nachzuweisen, und zwar ausschliesslich, um neue Konzessionen und Gelder von der israelischen Regierung zu erwirken. Darüber hinaus setzen diese beiden Organisationen alles daran, dass sich Schimon Peres als Kandidat für die Wahlen stellen kann, indem er nachweisen kann, dass die Abkommen gut und realisiebar sind und dass sie insbesondere alle für die Sicherheit der Israelis erforderlichen Garantien bieten.


Wie steht es wirklich darum ?

In Wirklichkeit werden die Abkommen tagtäglich von der PLO verletzt. Zum Beispiel dürfen nur gemeinsame, vom israelischen Militär und der palästinensischen Polizei gebildete Streifenpatrouillen gewisse Strassen befahren. Nun bewegen sich arabische Polizisten jedoch frei im gesamten Sektor, einschliesslich der Hauptstrassen. Dabei beachten sie weder die Abkommen, noch informieren sie zuvor die Israelis. Ausserdem sehen die Abkommen im Bezug auf den Liegenschaftenbau im autonomen Gebiet vor, bis in welche Entfernung von der Umfahrungsstrasse die Araber bauen dürfen. Natürlich beachten sie dies überhaupt nicht, so dass die Israelis demnächst eine neue Strasse bauen müssen, da die Sicherheit der Juden durch die Nähe arabischer Siedlungen nicht mehr gewährleistet werden kann. Im weiteren wurden beispielsweise im Laufe sechs Wochen nach der Evakuierung des Militärs 470 Wagen in Jerusalem gestohlen und nach Bethlehem überführt. Im ganzen Lande wurden auf dieselbe Weise 3270 Wagen entwendet und von den autonomen Gebieten "verschluckt".

Diese Elemente werden alle verschwiegen; bei weitem schlimmer sind jedoch die vermehrt auftretenden Terrorakte gegen Juden auf den Umfahrungsstrassen. Die verschiedenen Angriffe und Morde, die seit der Inkraftsetzung der Autonomie in der Region stattgefunden haben, sind bis heute unbestraft geblieben. Die Verbrecher haben im autonomen Gebiet Asyl gefunden, da Israel sie gemäss Abkommen dort nicht verfolgen kann. Arafat unternimmt nichts, um sie zu verhaften. Ausserdem hat er selbst zugestanden, dass über 300 Terroristen deren Auslieferung Israel verlangt, jetzt in den seiner Kontrolle unterstellten Gebieten völlig ungestraft leben.

Offensichtlich haben alle ein Interesse daran, bis zur teilweisen Evakuierung von Hebron durch das israelische Militär eine scheinbare Ruhe aufrechtzuerhalten. Dieser Auszug wird nämlich eine Hauptphase in der Entwicklung des Prozesses bilden. Und schliesslich verspüren wir täglich seit dem Abzug des israelischen Militärs den Unterschied, da wir vor 20 000 bewaffneten palästinensischen Terroristen stehen, was nicht sehr beruhigend ist.

Nichtsdestotrotz wurden weder unsere Entschlossenheit noch unser Mut von den neuen Gegebenheiten in Mitleidenschaft gezogen.


Hebron ist kein Sonderfall. Diese Stadt symbolisiert die konkrete Weigerung der Araber, Israel die Existenzberechtigung anzuerkennen. Für sie sind Juden, die in Hebron leben, dort wo die Gründer der jüdischen Nation ihre letzte Ruhestätte besitzen, unannehmbar. In ihren Köpfen stellt die in Taba zwischen Schimon Peres und dem Terroristen Arafat ausgehandelte Teilung der Stadt nur einen ersten Schritt zur radikalen Evakuierung der Juden aus Hebron dar, einschliesslich eines totalen Rückzugs der israelischen Polizei und der Armee. Die Araber wollen jeden Hinweis auf die jüdische Präsenz an dem Ort eliminieren, an dem das jüdische Volk entstanden ist... und dies wenn möglich dank der Mithilfe der israelischen Regierung.


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